Leider brachte der Zweite Weltkrieg wieder einen gewaltigen Rückschlag; unter den ersten Gefallenen des Dorfes war der beste Klarinettist des Vereines und stellvertretender Kapellmeister Eduard Rheinberger.
Der Verein verlor während des Zweiten Weltkrieges sieben Mitglieder. Am 6. September 1942 wurde die Tätigkeit wegen Mitgliedermangel eingestellt. Bei allen Kreuzsteckungen aber spielte der Musikverein Gisingen gemeinsam mit dem Musikverein Altenstadt das Lied vom guten Kameraden.
Erst wieder am 11. Jänner 1946 wurde die Wiederaufnahme der Vereinstätigkeit mit nur eigenen Mitgliedern beschlossen. Die erste Probe fand am 16. Jänner 1946 statt. Auf Grund der damaligen Bestimmungen des Vereinorganisationsgesetzes wurde am 12. April 1947 eine provisorische Vereinsleitung bestimmt. Die konstituierende Versammlung konnte erst am 27. Dezember 1947, acht Jahre nach der letzten Generalversammlung, stattfinden, da die französische Besatzungsmacht eine frühere offizielle Vereinstätigkeit nicht zuließ.
Musikverein Gisingen 1949 in Marschformation
In den ersten Jahren nach dem zweiten Weltkrieg standen dem Verein als Vorstände vor:
Amann Hermann | 1947 |
Wehinger Ferdinand | 1948 - 1950 |
Giesinger Edmund | 1950 - 1951 |
Helbock Ernst | 1951 - 1952 |
Auf Grund der Verbindung von Georg Nachbaur zu Unterinn bei Bozen im Südtirol, wo sein Vetter damals als Pfarrer tätig war, konnte der Verein im Juli 1952 einen wohl unvergesslichen Ausflug machen. Unsere Musikanten wurden in Unterinn reich bewirtet und gastfreundlich aufgenommen. Es war dies der Beginn einer langjährigen - und bis heute andauernden - freundschaftlichen Verbindung beider Vereine.
Im Jahre 1953 wurde August Corn zum Vorstand gewählt. In diesem Jahr beging der Verein das 60jährige Bestandsjubiläum, verbunden mit einer Fahnenweihe. Nach 60 Jahren erhielt der Musikverein seine zweite Fahne. Frau Hildegard Nesler, geb. Hilby, war und ist Patin. Das Amt des Fähnrichs übernahm Hermann Lins von seinem Bruder Friedrich Lins, der dieses Amt von 1943 bis 1948 bekleidete.
Fahnenweihe durch: Ehrenmitglied Pfarrer Ferdinand Juen |
Fahnenpatin Hildegard Nesler |
Fähnrich Hermann Lins vor dem Gasthof "Engel"
Konzert beim Festplatz Sägerstraße
August Corn, der zehn Jahre lang als Vorstand wirkte und den Verein wie ein Vater führte, widmete seine ganze Kraft dem Vereinsleben. Er war es, der immer wieder junge Bläser warb und dem Verein zuführte. Seine Verdienste in den Nachkriegsjahren sind besonders anzuerkennen; die Gesellschaftsordnung war ins Wanken geraten und dennoch führte er trotz vieler kaum überbrückbaren Schwierigkeiten den Verein sicher durch alle Klippen. Nachdem er 1961 die Vorstandsstelle in jüngere Hände legte, wurde er im Jahre 1962 zum Ehrenvorstand ernannt. Leider entriss ihn uns der Tod schon im Jahre 1967.