1994 - 2002

Ein Glanzlicht im Jahr 1994 war sicherlich das Wertungsspiel beim Landesmusikfest in Rankweil am 25./26. Juni. Gleich bei seinem ersten großen Auftritt führte uns der neue Ka­pellmeister Werner Loacker beim Marschmusikwettbewerb in der Stufe D mit 56 erreichten von 60 möglichen Punkten zu einem 1. Rang mit Auszeichnung.

1994 zeichnete sich durch rege Investitionstätigkeit aus. So wurden neben neuen Stühlen für das Probelokal, einem Kopiergerät, einem Fahnenschrein (dankenswerterweise spendiert von unserer Fahnenpatin Hildegard Nesler) und einer Musikanlage, welche nunmehr Auf­nahmen möglich machte, auch ein anderer, langgehegter Wunsch realisiert - die Anschaf­fung eines "Musik-Anhän­gers". Der Anhänger wurde unter der Führung von Michael Plank realisiert und eröffnet uns die Möglichkeit, Instrumente und sonstiges Equipment problemlos und sicher zu Veranstaltungen zu transportieren.   


Den Höhepunkt im gesellschaftlichen Sinne ging beim Vereinsausflug von 12. - 14. Mai in die Wa­chau über die Bühne. Selbst einer schlechtgelaunte Kneipenbesitzerin gelang es nicht, unsere tolle Stimmung zu trüben.

1995: Am 18. Juni d. Jahres nahmen wir bei einem ziemlich verregneten Bezirksmusikfest in Tosters teil. Außerdem machten zwei Bläsergruppen beim Wertungsspiel für kleine Gruppen mit. Die Ergebnisse waren ein 1. Rang und ein Guter Erfolg.

Vor Antritt der Sommersaison wurde eine Konzertreise nach Küblis im Prätigau (Schweiz) durchgeführt. Das Fest in dem kleinen Bergdorf erwies sich als sehr originell gestaltet und der Musikverein Gisingen machte mit seinem Auftritt Werbung für die österreichische Blasmusikkultur.

Am 25. Oktober erfolgte dann ein vom Publikum nicht sonderlich beachtetes Gemeinschaftskonzert aller Feldkircher Blasmusikkapellen im Montforthaus Feldkirch statt. Anlass war die Feier von "70 Jahre Großfeldkirch".

1996: Musikalisch begann dieses Vereinsjahr mit den Proben zur Rundfunkaufnahme im ORF am 24. April. "Barcelona '92" und das Xylophon-Solostück "Czardas" gespielt von Joachim Künz wurden dazu einstudiert.

Es folgte ein intensiver Monat Mai mit 7 Veranstaltungen zuzüglich Vereinsausflug nach Unterinn mitsamt den Musikantengattinnen. Besonders erwähnenswert war der Auftritt auf dem traditionellen Festplatz unterhalb des Dorfes mit der völlig neu und gefällig gestalteten Bühne nach dem Vorbild der antiken Theater.

Ein weitere musikalische Reise führte uns am 6. und 7. Juli nach Langesthei im Paznauntal.

Am 15. September fanden schließlich die Feierlichkeiten zum 100. Jubiläum der Pfarre Gisingen statt. Es war eine gelungene Veranstaltung, wo wir das zahlreich erschienene Publikum bestens unterhalten konnten.

Unbestrittener Höhepunkt des Vereinsjahres 1997 war zweifellos die Reise nach Opatija an der kroatischen Mittelmeerküste vom 1. - 4. Mai. Die herrliche Gegend, die Übernachtung in einem alten K & K Hotel mit seinen riesigen Räumen direkt am Meer und die Teilnahme mit vielen anderen Gruppen am "Europäischen Musikantenfrühling" waren Erinnerungen, von denen der Musikverein lange zehren konnte.

Mit der Umrahmung der Eröffnungsfeierlichkeiten des neu erbauten "Haus Gisingen" am 24. Mai und der Neueröffnung des Waldbades am 15. Juni war der Musikverein Zeuge zweier wichtiger Meilensteine im Gesellschaftsleben von Gisingen.

Bereichernd war in diesem Jahr auch die Teilnahme am 47. Arlberger Musikfest in Lech. Nach einem prächtigen Umzug fand das Fest seinen krönenden Abschluss in einer Fahrt mit dem Touristenzug durch Lech - selbstverständlich mit klingendem Spiel.

Gleich zu Beginn der Herbstsaison führten wir das Fußball-Ortsvereinsturnier 1997 durch. Die Idee, die Veranstaltung an einem Tag, nämlich dem Sonntag, zu absolvieren, bewährte sich glänzend. Mit dem notwendigen Wetterglück wurde dieser Tag zu einem ebenso sportlichen wie gesellig gelungenen Ereignis. Der Musikverein Gisingen war in den vergangenen Jahrzehnten sowieso immer sehr flott unterwegs. Beinahe schon obligatorisch beteiligten wir uns an sportlichen Veranstaltungen. Zum einen jedes Jahr sehr erfolgreich am Großfeldkircher-Ortsvereine-Schießen. Viele erste Plätze und eine stattliche Pokalsammlung bezeugen ein ganz besonderes Talent der Gisinger Musikanten.

Mit viel Herz gekämpft wird auch jeweils beim Fußball-Ortsvereinsturnier, wobei hier der Erfolg weit gröberen Schwankungen unterliegt. Fest steht, dass der Musikverein schon des öfteren als Gesamtsieger vom Platz gegangen ist.

Fallweise versuchen sich Mitglieder auch im Eishockey, Badminton, Kurztriathlon, sonstigen Laufveranstaltungen und Tischtennis - wobei immer eine Maxime verfolgt wird - die Festigung der Freundschaft untereinander.

  

Das Vereinsjahr 1998 begann außergewöhnlich: Angesagt war eine Konzertreise nach Chalons im Burgund in Frankreich. Obwohl es sich um eine Karnevalsveranstaltung handelte und wir uns mit unserer Tracht zunächst etwas deplaziert vorkamen, erwies sich neuerlich, dass die Franzosen auf unsere Art der Blasmusik wirklich stehen. Unser Auftrittsapplaus übertönte wohl jenen für die beste Guggamusik.

Vor allem der große Umzug am Sonntag war ein beeindruckendes Erlebnis. Die Strecke war von tausenden von Zusehern gesäumt, deren größtes Vergnügen es war, die Musikanten mit Unmengen von Konfetti zu überschütten, was zeitweise das Spielen vor allem für die am Rand Marschierenden praktisch verunmöglichte.

  

Am Ostermontag des Jahres 1998 gab sich der Musikverein Gisingen an der Seite der anderen Gisinger Ortsvereine ein Stelldichein zum 50jährigen Priesterjubiläum von Pfarrer Armin Michler.

Nicht fehlen durfte der Musikverein auch bei den Feierlichkeiten zur Eröffnung des Ardetzenbergtunnels am 22. Mai. In Anwesenheit zahlreicher Prominenz musizierten wir an der Seite anderer Kapellen gemeinsam durch den Tunnel.

Am 6. Juni folgte das 100-Jahr-Jubiläum der Eisenbahnermusik im Montforthaus der Stadt Feldkirch. Während der musikalische Auftritt aller Feldkircher Blasmusikkapellen schlichtweg imposant und hochstehend war, ließ der Besucherandrang bedauerlicherweise sehr zu wünschen übrig.

Es war ein sehr bewegtes Jahr. Neben vorgenannten Auftritten standen noch 2 Hochzeiten von Mitgliedern, der Auftritt anlässlich einer goldenen Hochzeit, das Bezirksmusikfest in Klaus, das alljährliche Weinfest, die Umrahmung beim Radkriterium in Gisingen, beim Zirkus Medrano und diverse Platzkonzerte auf dem Programm.

Ein durchaus als historisch zu bezeichnendes Ereignis fand ebenso in diesem Jahr statt - die Erweiterung und Neugestaltung des Probelokals unter Einbeziehung der durch den Auszug der Kinderfürsorge freiwerdenden Räumlichkeiten. Unter der Planung und Bauleitung von Johann Öttl begann die Bauphase Mitte Juli und musste bis zum Beginn der Kindergartentätigkeit im September großteils wieder abgeschlossen sein.

Nach dem Anbringen von gewaltigen Stützen wurden Betonwände Stück für Stück herausgefräst. Gleichzeitig begann der Aushub in jenem Bereich, wo das Lokal über den Altbestand hinaus ausgebaut wurde und die entsprechenden Betonierarbeiten an Boden, Wänden und Decke. Danach wurde der Außenbereich wieder einwandfrei hergestellt und kamen dann die verschiedenen Handwerker zum Einsatz, also Spengler, Estrichleger, Deckenbauer, Bodenleger, Elektriker, Maler, Installateur und Schreiner. Durch die ausgezeichnete Zusammenarbeit aller Beteiligten wurde es möglich, bereits am 10. September 1998 die erste Probe im neugestalteten Raum durchzuführen.

        

Zur Abrundung des Jahres stand noch ein Besuch unserer befreundeten Kapelle aus Unterinn an. Zusammen wurde das Konzert zum 105jährigen Vereinsjubiläum bestritten - ein toller Erfolg für beide Blaskapellen, wie der langanhaltende Applaus und Standing Ovations bewiesen. Besonders das Zusammenspiel beider Kapellen mit dem Stück "Begegnung" rief großes Lob hervor.


MV Gisingen zusammen mit dem MV Unterinn auf der Bühne

Ein relativ ruhiges Vereinsjahr, was nach dem vorerwähnten "Stressjahr" nicht weiter verwundert, war das Jahr 1999.

Voller Stolz wurde Ende Februar das neugestaltete Probelokal mit einem "Tag der offenen Tür" der Öffentlichkeit vorgestellt.

Im Frühjahr/Sommer wurden wieder zahlreiche Veranstaltungen absolviert, außerdem wurde kurzfristig die Austragung des Ortsvereins-Fußballturniers von der Feuerwehr übernommen.

Kurz darauf folgte einer der Höhepunkte in der Geschichte des Vereines - die Reise nach Miami (Florida/USA). Während das dort besuchte Oktoberfest vielleicht nicht ganz jene Dimension annahm, die wir uns vorgestellt hatten, so war doch die Gestaltung einer Messe ein bleibendes Erlebnis. Dies gilt auch für die luftige und ausgelassene Schifffahrt und den ganztägigen Ausflug quer durch das südliche Florida.

     

Im Jahr 2000 wurde schon bald im Frühjahr mit den Vorbereitungen zum Wertungsspiel in Balzers Anfang Juli begonnen. Es war dies nach 9 Jahren das erste konzertante Wertungsspiel, an welchem sich der Musikverein beteiligte. Die fleißige Probentätigkeit wurde auch belohnt - mit 86 Punkten und einem 1. Rang konnte ein beachtlicher Erfolg gefeiert werden.

Zu Pfingsten waren wir zu Gast bei unseren Freunden in Unterinn. Der Wettergott war uns diesmal aber nicht sehr wohl gesonnen, sodass mit der Messgestaltung das musikalische Programm bereits absolviert war.

Pünktlich zum Start des neuen Jahrtausends wagte auch der Musikverein Gisingen den Schritt in die virtuelle Welt - gestaltet von Andreas Schelling konnten unter den Adressen www.MVGisingen.at und www.Gisingen.at mittlerweile immerhin fast 10.000 Zugriffe verzeichnet werden.
Nachdem wir im Jahr zuvor bei einem konzertanten Wettbewerb unser Können unter Beweis stellen konnten, stand im Jahr 2001 ein Marschmusikwettbewerb in Viktorsberg auf dem Programm. Die Wertungsrichter bewerteten unsere Aufführung mit 85 von 90 möglichen Punkten und wir konnten einen "ausgezeichneten Erfolg" entgegennehmen.


     

Ein weiterer musikalischer Höhepunkt fand im Juni in der Feldkircher Innenstadt statt. In Ei­genin­itiative luden die Feldkircher Blasmusikkapellen zur 1. Feldkircher "Nacht der Blasmu­sik". Das große Interesse des Publikums bestätigte den eingeschlagenen Weg und so zählt heute dieses Event zu einem Fixpunkt in der Feldkircher Kulturszene.


Anfang September folgte ein Kurzausflug nach Colmar ins Elsaß (Frankreich). Bei köstli­chem französischen Essen und Wein glaubten wir uns im Schlaraffenland und stärkten uns für einen wiederum anstrengenden Probenherbst.

   

Etwas ungewöhnliche Aktivitäten zogen sich durch das Vereinsjahr 2002 - es galt, die Fotos für den vielbeachteten Musikantenkalender zu schießen. Hauptorganisator Wolfgang Öttl und Fotograf Josef Güfel leisteten tolle Arbeit, sodass letztendlich aus einer Juxidee ein re­gelrechtes Image­projekt wurde.

  

Herauszuheben war in diesem Jahr speziell das Treffen mit dem Musikverein Unterinn in Inns­bruck. Es galt, ungewöhnliche 50 Jahre Freundschaft zwischen den zwei Vereinen zu feiern. Nach einer Besichtigung bei der Glockengießerei Graßmayr wurden in einem Festakt viele Erinnerungen ausgetauscht, die Freundschaft bekräftigt und auf eine gemeinsame, befruchtende Zukunft ange­stoßen.